Frauenrechte - Was wir dürfen und was wir eigentlich wollen

Weibliche Ingenieurin

Es gibt sogar einen Ausdruck für das wovon wir sprechen, denn Frauenpolitik ist etwas, das schon fast zum guten Ton gehört. Jeder will gerne von sich sagen können, dass er oder sie gerecht ist und natürlich alle Menschen gleichermaßen respektiert. Aber ist dem wirklich so? Sind wir wirklich fair?


Seit wir wählen dürfen

Den Großteil unseres Daseins haben wir Ungleichheit verbracht. Als wir die Demokratie einführten und wir entschieden haben zu wählen, dann haben wir immer nur von einem Teil der Bevölkerung gesprochen, der für alle wählt. In unserer westlichen Gesellschaft gab es durch die Einführung von Wahlen keinesfalls Gleichheit oder wirkliche Mitbestimmung. Viel mehr wurde Männern hier ein Recht zugesprochen, das ihnen gleichzeitig auch erlaubt über das Dasein aller Frauen zu entscheiden.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts dürfen auch Frauen wählen. Zuvor ist man davon ausgegangen, dass Frauen sich nicht mit Politik beschäftigen sollten und generell auch eher für emotionale Entscheidungen zuständig sein sollten. Damit festigte man die gängige Vorstellung der Frau am Herd oder der Frau, die die Kinder hütet.


Frauen dürfen wählen – jetzt ist alles besser?

Seit ziemlich genau 100 Jahren dürfen Frauen wählen und mit entscheiden. Aber trotzdem ist seitdem nicht automatisch auch alles besser und fairer geworden. Auch jetzt noch, 100 Jahre später, haben Frauen nicht so richtig einen Fuß in die Politik bekommen und sind immer noch deutlich in der Unterzahl in den Parlamenten und Ministerien.


Die Rollen einer Frau

Wenn wir so oft davon sprechen, dass Frauen die gleichen Rechte haben sollten wie Männer, dann hat das einen bitteren Beigeschmack. Denn kann es sein, dass wir nur zu häufig einräumen, dass Frauen die gleichen Rechte haben sollte wie Männer, aber ihre alten Rollen und Verantwortungen beibehalten sollen? Es ist ja schön und gut, dass die Frauen nun wählen dürfen, kochen sollen sie aber trotzdem.

Gleichberechtigung ist also keine Einbahnstraße und Männer sollten die gleichen Verantwortungen und Verpflichtungen übernehmen, die Frauen schon seit Jahrhunderten tragen müssen. Es geht also nicht nur darum, dass Frauen auch sehr männerspezifische Positionen und Berufe einnehmen sollen, sondern auch darum, dass Männer mehr im Haushalt tun sollten und dort ihre Rolle finden.


Ein guter Mann

Ist es nicht erstaunlich, dass Männer dafür gelobt werden, wenn sie Zeit mit ihren Kindern verbringen? Oder, dass die Freundin einen netten Kommentar fallen lässt, weil der Mann gekocht hat, Wäsche gewaschen oder aufgeräumt hat? Als Frauen erfüllen wir damit maximal unsere Pflichten und sollten nicht erwarten dafür Lob zu kassieren.

Das Gleiche gilt allerdings nicht, wenn wir als Frauen männerdominierte Tätigkeiten übernehmen. Wenn eine Frau an einem Auto schraubt, dann ist sie maskulin, unattraktiv und ihre Arbeit sollte auf jeden Fall genauer beäugt werden. Einer Frau wird nicht die gleiche Fähigkeit zugeschrieben als einem Mann und sie wird im Alltag generell häufiger kritisiert als Männer.